Die Regio iT und STAWAG haben ein Feldversuch in einem Klassenzimmer des Aachener Berufskollegs für Technik im September gestartet. Seitdem meldete eine Signalampel bei Überschreitungen von CO2-Grenzwerten per Leuchtanzeige, wenn gelüftet werden soll. Nun wurde ausgewertet, wie weit bedarfsgerechtes Lüften mit CO2-Sensormessgeräten die Virenlast reduzieren kann. Das Ergebnis ist so überzeugend, dass die Schule jetzt alle Klassen mit Messgeräten und Signalampeln ausstatten wird.

Was kann die Erfassung von Raumdaten auІerdem leisten? Die Mies-vander-Rohe-Schule will es ganz genau wissen: „Wir möchten aus den Daten lernen“, erzählt Matthias Kick. Er ist Lehrer am Berufskolleg und leitet das Projekt für bessere und gesunde Luft im Klassenzimmer. „Es gibt natürlich unterschiedliche Räume an unserer Schule, die sich durch die Anzahl und Anordnung ihrer Fenster oder ihre Raumgröße voneinander unterscheiden.

Durch die individuelle Raumdatenerfassung möchten wir erfahren, wie sich die Anzahl der Personen in den einzelnen Räumen auf die CO2- Konzentration auswirkt. Zudem möchten wir wissen, wie oft und wie lange tatsächlich gelüftet werden muss.” Mit belastbaren Daten könne die Schule nun sinnvolle MaІnahmen ergreifen und gleichzeitig überprüfen, wie wirksam sie sind. So gewinnt die Schule wertvolle Richtwerte für die intelligente Raumplanung, ist Matthias Kick überzeugt.

Entwickelt und installiert hat die erste Sensoreinheit die regio iT GmbH mit Sitz in Aachen Nord, sie hat die Schule von der Projektplanung über die Umsetzung bis zur Auswertung und Analyse der Daten begleitet. Sie wird auch die übrigen Klassenräume der Schule mit der nötigen LoRaWANTechnologie ausstatten. Wie sie funktioniert, erklärt Sascha Weidenhaupt, Produktmanager bei der regio iT: „Neben der reinen Messung über einen Sensor und die Ampel im Klassenraum nutzt die Schule auch unser intelligentes Energiemonitoring-System. Hiermit lassen sich einmal erhobene Daten anschaulich darstellen, MaІnahmen planen und deren Wirksamkeit überprüfen.“ Und neben der CO2-Messung werden weitere Daten zum Thema Gesundheit oder auch Sicherheit erfasst und dargestellt – im aktuellen Infektionsgeschehen zweifelsfrei der entscheidende Faktor.

Als weiterer Partner im Projekt ist die STAWAG aus Aachen hinzugekommen, die die notwendige Sensorik und Infrastruktur in Aachen bereitstellt. „Die erhobenen Daten werden über ein LoRaWAN-Funknetzübertragen, das wir 2020 im Stadtgebiet ausgebaut haben. In Zukunft steht das Netz für eine Vielzahl von Anwendungen im Internet of Things flächendeckend in Aachen zur Verfügung“, so Max Dern, Innovationsmanager der STAWAG.

Wieder ein tolles Beispiel, wie Zukunft in Aachen Nord entsteht.