Obwohl der Bedarf groß ist, finden Menschen mit Migrationshintergrund häufig nur sehr schwer Zugang zu Angeboten der Selbsthilfe in Deutschland. Dieses Problem thematisiert die neue Ausstellung „Selbsthilfe und Migration“ in der Volkshochschule (vhs) Aachen. Diese ist noch bis zum 26. September während der Öffnungszeiten im vhs-Foyer (2. Etage) zu sehen.

Mit barrierefreien Stelen, Fotos, Grafiken und Audiomodulen möchten die in der vhs ansässige Aachener Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (akis) und die BAG Selbsthilfe (Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen) möglichst viele Menschen verschiedener Kulturkreise motivieren, sich gemeinsam zu engagieren. Denn der Austausch unter Gleichbetroffenen im Rahmen von Selbsthilfe-Angeboten ist für viele chronisch kranke und behinderte Menschen eine enorme Hilfe. Dieser Gedanke ist in vielen Ländern jedoch unbekannt. In Deutschland kommt für Betroffene oft eine Scheu hinzu, sich in einer Sprache, die nicht die eigene Muttersprache ist, zu persönlichen Dingen auszutauschen. 

Pia van Buggenum-Sonnen, Koordinatorin der akis an der vhs Aachen, betont, dass Selbsthilfe über die gegenseitige Unterstützung bei Herausforderungen hinausgehe. Schließlich tragen gemeinsame Erlebnisse, entstehende Freundschaften und das Verständigen in einer neuen Sprache auch zu einer aktiven Integration bei. Daher wird die Wanderausstellung an Orten gezeigt, in denen Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen aufeinandertreffen – so auch in der vhs Aachen, wo derzeit mehr als 1.000 Menschen mit Migrationshintergrund Deutsch lernen.