„Kunst im Viertel“ in Aachen-Ost und Aachen-Nord geht erfolgreich zu Ende
Vor dem Depot in der Talstraße ist es bunt: Dank des Projekts „Kunst im Viertel“ sind kleine Kunstwerke im Straßenraum zu sehen. Neben farbenfrohen Fahrradständern haben die Kinder des Aachener Kinderparlaments Fliesen bemalt, die seit Kurzem die ehemals graue Mauer zieren. Die Mauer mit den bemalten Fliesen wurde jetzt im Beisein der Kinder und Hilde Scheidt, Bürgermeisterin der Stadt Aachen, eingeweiht.
Im Herbst 2023 fand im Rahmen des Projekts ein Aktionstag statt, an dem die Teilnehmenden bemalte Fliesen für den Platz der Kinderrechte gestalteten. Ältere Schüler*innen der Gemeinschaftshauptschule Aretzstraße, der Hugo-Junkers-Realschule und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums im Schulverband Aachen-Ost leiteten an dem Aktionstag die Grundschüler*innen des Aachener Kinderparlaments bei der Gestaltung der Fliesen an. Die jungen Menschen der verschiedenen Schulformen arbeiteten dabei Hand in Hand zusammen. „Die einzelnen Schulen haben untereinander für die Schüler*innen keine Rolle gespielt. Sie waren alle super fleißig und schulübergreifend sind neue Freundschaften entstanden“, berichtet Jan Bernhardt, Schulsozialarbeiter und zuständig für das Kunstprojekt. Ralf Said, Schulleiter der Hauptschule Aretzstraße ist begeistert: „Ich bin wirklich beeindruckt, wie ruhig, konzentriert und motiviert die Schüler hier arbeiten. Viele haben mich schon angesprochen, ob wir so etwas auch in der Schule mal machen können. Toll, dass Kunst das bewirkt.“
Das Projekt „Kunst im Viertel“
Mehr als 2.000 Schüler*innen aus über 20 Nationen besuchen die weiterführenden Schulen im Schulverband Aachen-Ost. Die Teilhabe an Kunst, Kultur und Sport gelingt häufig nur durch das Engagement von den Schulen oder Offenen Türen (OT). Viele Kinder und Jugendliche entziehen sich immer mehr dem gesellschaftlichen Leben. Sozialräume wie Schule, Spielplatz, Park, OT, Straße, Vereine verlagern sich immer häufiger in die sozialen Netzwerke. Hier setzt „Kunst im Viertel“ an: Im Rahmen von Schulsozialarbeit mit Umfeldarbeit fand unter Leitung Jan Bernhardts von Mai 2023 bis Februar 2024 dieses kunst- und kulturpädagogische Projekt statt. „Diese kleinen Aktionen verändern den Blick der Erwachsenen auf Schülerinnen und Schüler. Indem die Kinder etwas Schönes im Viertel schaffen, nehmen sie eine neue Rolle ein“, weiß Sylvia Schadt, Teamleitung Schulsozialarbeit im Fachbereich Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen.
In enger Abstimmung mit den Schulleitungen konnten Schüler*innen des Viertels einzelne Kunstprojekte umsetzen. Zum Beispiel gestalteten die Kinder Strom- und Verteilerkästen, Motorroller, Mülleimer des Viertelkiosks, eine Firmeneinfahrt und Fahrradbügel. Die Kunst im Straßenraum schafft auch Anknüpfungspunkte im Viertel für geflüchtete Kinder und Jugendliche: „Durch die Projekte identifizieren sich die Kinder mehr mit ihrer Umgebung. Sie sind stolz, wenn sie durch die Straßen gehen und zeigen können: Schaul mal! Das habe ich gemacht“, erklärt Bernhardt.
Wie geht es weiter?
In Zukunft stehen noch weitere Projekte an: Spielplätze des Viertels sollen durch Motive der Schüler*innen aus „Kunst im Viertel“ verschönert werden. Außerdem dürfen die Kinder weitere Stromkästen bemalen und einen Bus für Schüler*innenfahrten für das Busunternehmen Hufnagel gestalten. Auf den Randmauern des Fußballplatzes im Kennedypark entsteht gerade ebenfalls ein neues Kunstwerk. Erwachsene im Viertel haben für das Projekt Gartenmöbel gespendet. Die Kinder und Jugendlichen haben diese bunt lackiert und aufbereitet, sodass die Möbel für Schul- und Stadtteilfeste in Zukunft kostenlos ausleihbar sind.
Das Landesprogramm „Gemeinsam MehrWert – Vielfältige Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen“ stellte die Finanzierung des Projektes sicher. Das Projekt soll – vorbehaltlich der Mittelgewährung aus dem Landesprogramm –2024 fortgeführt werden.
